Familienbande

Eltern sterben, Freunde verschwinden, Ehen lösen sich auf. Aber Geschwister können sich nicht scheiden lassen: Die Bande sind also stark und bevor man sich über das Erbe, verratene Ideale oder das Desaster mit der gemeinsam gebauten Benzinbombe in die Haare gerät, greift man lieber in die Saiten, der Harmonie(n) wegen. Denn was die Geschwister verbindet, ist die Musik, sind die Songs von damals, als die Welt offen und Träume noch möglich waren. Und während man in Erinnerungen swingt, rockt und singt, keimt – leise, still und heimlich – die Frage nach Mutters Geheimnis… und man wird feststellen, dass meistens alles ganz anders ist als erwartet, und man nie zu alt ist, um selber über sein Leben zu bestimmen.

Eine Geschichte, wie sie das Leben wohl tausendmal schrieb, wird in der Interpretation des NiNA Theaters zu einem fulminanten Theaterereignis. Witzig, unterhaltsam, frech – mit rasanten Szenen- und Stimmungswechseln sowie spannenden Dialogen. Und dann die Musik. Sie gibt dem Stück zusätzlichen Drive. Die Schauspieler greifen tüchtig in die Tasten und Saiten. Mit fetzigen und höchst eigenwilligen Kürzest-Interpretationen von Rock’n’Roll- und Pop-Klassikern begeistern sie. Unbedingt sehenswert.

Hugo Bischof, Neue Luzerner Zeitung (16.11.2011)

In Zusammenarbeit mit Radio RaBe wurde 2012 eine Hörbuchversion von Familienbande in neun Episoden ausgestrahlt.

Ein Zusammenschnitt einzelner Szenen auf YouTube

Spiel: Franziska Senn, Roland Kneubühler, Reto Baumgartner, Ueli Blum
Musik: Michael Wernli
Regie: Ueli Blum, Adrian Meyer
Austattung: Valérie Soland
Produktionsleitung: Eva Batz-Deschler

Familienbande hatte Premiere am 23. September 2011 im KreuzKultur, Solothurn.